Darktable

Darktable ist hauptsächlich ein Entwiclungswerkzeug für Bilder im RAW-Format. Im RAW-Format liegen die Bildinformationen in einer Information von 14 bis 16 Bit pro Farbkanal vor und sind nicht oder nur äußerst gering komprimiert, um die unverfälschtheit der Bildinfomationen zu bewahren.


Wann wird RAW-Entwicklung notwendig?

Die Kamera hat einen eingebauten RAW-Entwickler, welcher die Bilder nach der Entwicklung in das JPEG-Format speichert. In diesem Format wird das Foto verlustbehaftet konvertiert und die Farbinformation wird auf 8 Bit pro Farbkanal, also 256 Stufen geweils für Rot, Grun und Blau, reduziert. Im Vergleich dazu, 14 Bit bedeuten über 16.000 Farbinformationen je Kanal. Das JPG-Format ist als ein Endformat zu betrachten. Um weitere Qualitätseinbußen zu vermeiden, sollte ein Bild möglicht wenig im JPG-Format weiterbearbeitet werden.

Wurde ein Motiv exakt fotografiert, die Belichtung und andere Parameter stimmen perfekt, so macht der eingebaute RAW-Entwickler der Kamera einen völlig ausreichenden Job. In diesen Fall lohnt eine manuelle Fotoentwicklung selten. Sehr oft aber, besonders bei Schnappschüssen oder bei nicht veränderbaren ungünstigen Lichtverhältnissen werden die Aufnahmen durch manelle Entwicklung entscheident gegenüber der Automatik der Kamera verbessert. Je nach "Unperfektheit" der Aufnahme werden verschiedene Stufen in einem Workflow für die Entwicklung abgearbeitet.

Kurze Einführung zum ersten Start von Darktable

Nach dem ersten Start von Darktable öffnet sich das Programm erwartungsgemäß in einem leeren Zustand.
Oben recht befindet sich die Ansichten-Auswahl. Die Haupt-Ansichten sind der Leuchttisch die Dunkelkammer. Im Leuchttisch ist die Übersicht der geladenen Fotos dargestellt, im Leuttisch passiert die eigentliche Bildbearbeitung. Unter dem Menüpunkt 'andere' werden weitere Bearbeitungsansichten erreicht, das sind in der Version 2.2.4 Diashow, Drucken, Karte und Tethering.

Leuttisch nach dem ersten Aufruf

Bild 01 Der erste Start von Darktable: der leere Leuchttisch

Unterhalb der Beschriftung 'Leuchttisch' sind drei Symbole zu sehen. Das rechte dvon, ein kleines Zahnrad, ruft bei Mausklick ein Karteikarten-Feld mit umfangreichen Einstellungsmöglichkeiten auf. Die Einstellungen sind gut voreingestellt und bedürfen kaum einer Änderung. Aber wir werfen mal ein Blick auf die Reiter 'GUI-Optionen' und 'zentrale Optionen'.

Optionen, Leuttisch nach dem ersten Aufruf
Bild 02 Einstellungen GUI-Optionen, Ignorieren von JPEG-Dateinen, Auslesen auch aus Unterverzeichnissen, sowie Metadateinen zum Urheber

GUI-Optionen: Was als sinnvoll empfunden werden kann ist die Abwahl des Einlesens von JPG-Dateien, das Aktivieren von rekursive Einlesen der Bildern auch aus Unterverzeichnissen, sowie der Eintrag von Metadaten wie Urheber und Copyright.
Optionen, zentrale Optionen
Bild 03 Einstellungen zentrale Optionen, Abwahl Begleitdatei und Aktivierung OpenCL

Zentrale Optionen: In der Voreinstellung wird für jedes Bild eine XML-Datei geschrieben, um bei eventuellen Export auf einen anderen PC mit Darktable die Entwicklungsschritte mitgeben zu können. Die macht ggf. ein Verzeichnis unübersichtlich. Wer das nicht möchte, wählt diese Option 'Für jedes Bild Begleitdatei schreiben' ab.

Verfügt der PC über eine Garfikkarte mit 3D-Beschleunigung, so ist die Option 'OpenCL-Unterstützung aktivieren' sinnvoll. Dadurch wird die Geschwindigkeit der Bildentwicklung, also der Export in ein anderes Bildformat wie JPG oder TIFF beschleunigt.


Kleiner Workflow

Das Ausgangsbild, aufgrund kurzer Brennweite stark verzerrt, der Vordergrund zu dunkel.

Optionen, zentrale Optionen

Bild 04 Ausgangsbild, Kameraentwicklung, hoher Kontrastumfang und Verzerrungen aufgrund geringer Brennweite

Geladen werden die Fotos in der Leutischansicht unter dem Menüpunkt Importieren üblicherweise mit Auswahl eines Verzeichnisses. Nachdem der Inhalt eines Verzeichnisses eingelesen wurde stellen sich die eingelesenen Fotos als Kacheln da. Die Größe der Kacheln sind änderbar. Wenn mit einen Mausklick das mittig am unteren Rand angebrachte Dreieck geklickt wird, so erscheint bzw. verschwindet die Auswahl Dateiverwaltung und zoombarer Leuttisch. In der Ansicht zoombarer Leuttisch läßt sich die Kachelgröße mit dem Mausrad verändern.
Leuchttisch nach dem Einlesen der Bilder

Bild 05 Leuttisch mit eingelesenen Fotos

Ausgewählte Fotos lassen sich mit Sternchen bewerten, sowie mit farbigen Punkten markieren.
Ein Doppelklick auf eine Kachel lässt mit dieser Vorauswahl den eigentlichen Arbeitsplatz, das Dunkelkammermenü, aufrufen.

Dunkelkammer nach Klick auf eine Kachel

Bild 06 Dunkelkammer

In der ersten Ansicht erscheint die Dunkelkammer in einer mehrteiligen Ansicht und das zu bearbeitende Foto liegt mittig in der Haupansicht. Jeweils links, recht, oben und unten befinden sich nach außen zeigenden Dreiecke. Mit ein Mausklick auf diese lassen sich die jeweilen Ränder einklappen, um dadurch das Foto formatfüllender auf den Bildschirm zu bringen. Das Bild
lässt sich per Mausrad zoomen.

In der linken Ansicht ist der Verlauf das wichtigste Ereignis, es sind hier alle Bearbeitungsschritte ersichtlich. Ein Mausklick auf den jeweiligen eingesetzten Filter bildet das Motiv auch in dem Zustand des entsprechenden Arbeitsschrittes ab. Aus den Schritten des Verlaufes lassen sich auch 2 Schnappschüsse erstellen, um so einen Vorher-/Hinterher-Vergleich zu bekommen. Die ersten drei Filter sind fest voreingestellt.

Die Ansicht der rechten Seite beginnt mit dem Histogramm. Wird mit der Maus an dessen Kurve gezogen, so ändert sich auch die Belichtungseinstellung.

Unter dem Histogramm befindet sich eine fast unüberschaubare Menge von Filtern, gruppiert nach eingeschaltete Module, Favoriten und Gruppen der Bildverarbeitung: Basis-, Helligkeits-, Farb-, Korrektur- und Effektgruppe.

Begonnen wird der Workflow der RAW-Entwicklung am Übersichtlichsten mit der Geometrie des Bildes. Die Einstellungen sind aber im Darktable jederzeit korrigierbar, so kann ein am Anfang zu klein gewähler Ausschnitt jederzeit wieder vergrößert werden.

Der eigentliche Workflow

Unter der Gruppe Korrekturgruppe befindet sich das Menü 'Objektkorrektur', welches sich durch Mausklick auf das Icon auch öffnet.
Es ist meist nur zu kontrollieren, ob das eingesetzte Objektiv auch richtig erkannt wurde. Ist dies so, genügt in diesem Fall lediglich ein Einschalten dieses Filters.

Filter Korrekturgruppe, Objektivkorrektur
Bild 07 Objektivkorrektur


Als nächstes soll die Perspektive gerichtet werden. Dazu bietet sich das Modul 'Perspektivenkorrektur' an.
Wenn es nicht in der Voreinstellung abgelegt ist, muss es unter weitere Module gesucht werden.

Perspektivenkorrektur per Automatik

Bild 08 Perspektivenkorrektur Automatik

Zur Auswahl des Ausschnittes: Das Moduk 'Zuschneiden und Drehen' befinde sich in der Basisgruppe.

uschneiden und Drehen

Bild 09 Zuschneiden und Drehen

RAW-Entwicklung bietet aufgrund seines hohen Dynamikumfanges einen hohen Spielraum an Nachbelichtung.
Das Modul dafür muss in diese Fall unter 'weitere Module' gesucht werden.

Für die schnelle Belichtungskorrektur bieten sich hier 2 Modi an. Einmal die linieare Belichtung, alle Pixel werden korrigiert, sowie die Belichtungskorrektur ausgewählter Pixel, welche durch automatische Maskierung anhand Helligkeitswerten realisiert wird.

Oft ist die linerate Belichtungskorrektur ausreichend. Die wissenswerte Besonderheit ist der Feinabgleich. Wird der Schlepp-Zeiger mit der rechten Maustaste angeklickt, so öffnet sich eine Kurve nach unten. Mit dieser lassen sich die Werte feiner einstellen. Je tiefer die die Kurve angefasst wird, desto höher ist die Auflösung. Eine weitere Besonderheit der meisten Filter bietet die Möglichkeit eine zweite Instanz zu öffnen. Die verschiedenen Instanzen lassen sich über den Menüpunkt 'Überblenden' mit verschiedenen Methoden verknüpfen, so wie es aus der Ebenentechnik bekannt ist.

Belichtungskorrektur mit Schleppzeiger

  Bild 10 Belichtungskorrektur, Feinabgleich durch ausklappbare Kurve


Im vorliegenden Fall ist aber aufgrund des Dynamikumfanges die Belichtungskorrektur durch teilweise Maskierung eines Bereiches die bessere Entscheidung. Der Himmel ist ideal ausgeleuchtet, der Vordergrund ist unterbelichtet.

uschneiden und Drehen

Bild 11 Belichtungskorrektur mit Maskierung

Der Equalizer schafft Klarheit

Bild 12 Der Equalizer für Klarheit

Der Equalizer schafft Klarheit

Bild 13 Vergleich Vorher/Hinterher

Export: Im rechten Leuchttischmenü werden Speicherort und Dateityp gewählt. Durch anklicken des Buttons 'Export' werden nun alle markierten Bilder exportier.

Der Equalizer schafft Klarheit

Bild 14 Export in ein anderes Bildformat

Das Resultat

Der Equalizer schafft Klarheit

Bild 15 Das fertige JPEG